Tabuthema Alkoholsucht
Tabuthema Alkoholsucht

Tabuthema Alkoholsucht

Gerade jetzt ein nicht zu vernachlässigendes Thema. Hier gibt's Hilfe und die bewegende Geschichte von R.SA-Hörer Mirko zum Nachhören.

R.SA - wir sind immer für Sie da

Update 14.12.2021, 04:06Uhr

Besonders bei unserer Aktion Gemeinsam Helfen erreichen uns viele Anfragen, Mails und vor allem auch viele Hilfsangebote. Im April vergangenen Jahres erreichte uns ein ganz besonderen Fall, der ein Thema anspricht, das oft tabuisiert, kaum angesprochen und auch im Radio selten thematisiert wird: Alkoholsucht.

Für Mirko aus Laußnitz ein sehr wichtiges Thema. Seit 1998 ist er suchtkrank und seit fast 6 Jahren trocken.

Es gab viele schöne Zeiten, aber auch schwierige Zeiten, in denen der Alkohol mein bester Freund war.

Jetzt hat er eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Suchtberater gemacht und möchte Menschen in der gleichen Situation helfen

Nachdem dieses Thema so viele R.SA Hörer bewegt hat, haben wir uns entschieden, das Thema noch einmal aufzugreifen - und im Dezember 2020 ein zweites Interview mit Mirko geführt. Sie können es in hier anhören:

Unser zweites Interview mit Mirko, im Dezember 2020

Die besonders schwierige Zeit mit einem zweiten Lockdown über Weihnachten und die immer weiter steigenden Infektionszahlen mit dem Corona-Virus, stellen viele Menschen vor extreme Herausforderungen. Wie man in dieser Zeit eine Alkoholsucht abwenden oder sogar überwinden kann - Mirko hat für Betroffene sowie Angehörige wichtige Informationen.

Schon im "ersten Lockdown" sprachen wir mit Mirko.

Damals erzählte uns Mirko unter anderem darüber, wie er süchtig wurde und wie er es geschafft hat, aus der Sucht wieder herauszukommen. 

So können Sie sich an Mirko wenden

Per Mail: mingo2604@gmail.com

Per Telefon: 01627862097

Ansonsten empfiehlt er, den Hausarzt zu kontaktieren und sich dort ersten Rat zu holen. 

Ab wann gilt man als abhängig?

Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig, 10 Millionen Menschen gelten als suchtgefährdet.

Wenn drei der folgenden Anzeichen zutreffen, ist das definitiv ein Alarmsignal:

  • starkes Verlangen nach Alkohol, kann dem Wunsch kaum widerstehen

  • Kontrollverlust: wenn einmal angefangen, kann nicht mehr aufhören zu trinken

  • körperliche Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüche oder zitternde Hände, wenn weniger oder gar keinen Alkohol trinkt (Entzug kann aber auch innere Unruhe oder Angst auslösen)

  • muss immer mehr trinken, um die gleiche Wirkung zu spüren

  • denkt nur noch ans Trinken: Alkohol wird immer wichtiger und verdrängt Beruf, Familie, Freunde oder Hobbys

  • trinkt trotz negativer Folgen weiter: selbst wenn krank wird oder der Partner einen verlässt

Seit Corona wird mehr Alkohol zuhause konsumiert:

Von Ende Februar bis Ende März 2020 wurden über ein Drittel mehr Weinflaschen verkauft als im gleichen Zeitraum 2019. Ähnlich sieht es auch bei klaren Spirituosen wie Gin oder Korn aus. Ein Grund sind dafür auch die  geschlossene Bars / Restaurants.

Übrigens: Alkohol schützt nicht vor Viren.
Der Konsum von hochprozentigem Alkohol kann das Virus nicht abtöten. Im Gegenteil: Übermäßiger Alkoholkonsum schwächt das Immunsystem, außerdem wird er mit einer Reihe von Erkrankungen in Verbindung gebracht, die eine Person anfälliger für das Virus machen könnten