Fruchtfliege Drosophila
Fruchtfliege Drosophila

Fruchtfliegen bekämpfen - wie sie die Plagegeister loswerden

Sie sind nur zwei Millimeter groß, stehen auf Bier, Rotwein oder Essig und ernähren sich vorrangig von gärenden Substanzen wie faulendem Obst, Saftresten oder Kompost – Drosophila. Fruchtfliegen stechen nicht, summen nicht und verbreiten auch keine schlimmen Krankheiten, gelten aber als Hygiene-Problem, das man besser bekämpfen sollte. 

Am liebsten hat die Fruchtfliege Temperaturen ab 20 Grad. Bei Temperaturen unter 10 °C und über 32 °C findet keine Vermehrung statt. 

Woher kommen die kleinen Biester?

Manchmal ist es zum Verzweifeln. Man ist sich sicher, das Fenster war die ganze Zeite zu, die Küche hat man hermetisch abgeriegelt, der Biomüll landet regelmäßig in der Biotonne und auch das Obst hat man fliegensicher geparkt.

Keine Angst, mangelnde Hygiene ist es nicht unbedingt. Meist holt man sich die Frucht-, Obst-, Essig- oder Gärfliege schon mit dem im Supermarkt gekauften Obst ins Haus. 

  • So kommen Fruchtfliegen gar nicht erst ins Haus

    Das A und O vorab: wirklich gründlich waschen!

    Weitere Tippe, um den Plagegeistern vorzubeugen:

    • Obst sollten sie sich nur ohne Anzeichen von derben Druckstellen oder Überreife ins Haus holen. 

    • Abdecken, z.B. mit einem engmaschigen Gitter oder einem Baumwolltuch, ist eine gute Idee. Es sollte jedoch noch “atmen” können.

    • Fruchtfliegen lieben Fäulnisgase! Lüften sie daher regelmäßig.  zu vertreiben, die diese Fruchtfliegen stark anlocken. Zudem sollten Sie Ihren Komposteimer stets gut verschlossen halten. Leeren und reinigen Sie ihn in regelmäßigen Abständen.

    • Effektiver ist es, den Fruchtfliegen die Nahrungsgrundlage zu nehmen. Lassen sie keine Lebensmittel offen herumstehen. Verstauen Sie Lebensmittel und Getränke gut verpackt am besten an einem gut verschlossenen Ort. Spülen Sie gebrauchte Teller, Gläser und Besteck sofort ab. Achten Sie zudem darauf, Essensreste nicht in Ihrer Küche zu lassen, sondern sie sofort aus der Küche zu entfernen. Sorgen Sie für saubere Arbeitsflächen und werfen Sie leere Essensbehälter sofort in den Müll.

    • Lassen sie auch keine Getränke offen stehen lassen (Wein, Fruchtsäfte,…) , denken sie hierbei z.B. auch an offene Pfand- oder Glasflaschen (Bier, …)

    • Der Verband Deutscher Schädlingsbekämpfer weist außerdem darauf hin, Obst, Gemüse oder Früchte (sofern diese dafür geeignet sind) im Kühlschrank aufzubewahren.

  • Muss man Fruchtfliegen bekämpfen?

    Ja, man sollte sich um das Problem kümmern. Innerhalb von 10 bis 14 Tagen entwickeln sich die kleinen Fliegen aus einem Ei. In Ihrer knapp anderthalb monatigen Lebenszeit kann eine einzelne Fliege bis zu 350 Eier legen. Es liegt also auf der Hand, vor der Eiablage aktiv zu werden.

    Denn die Drosophila können Fäulnis- und Hefebakterien übertragen und so auch andere Lebensmittel verderben. Zudem sind hunderte von kleinen Fliegen auch an sich schon recht nervig. 

Wie wird man die Fruchtfliegen los?

Machen Sie zunächst den Befall aus! Fruchtfliegen vermehren sich nicht nur in Obst. Auch Abfalleimer, leere Flaschen, undichte Einmachgläser und sogar Spüllappen können betroffen sein. Die Larven brauchen einen einfachen, feuchten Film aus fermentierendem Material - und sind glücklich.

Tipp: um herauszufinden, ob die Fliegen aus dem Abfluss kommen, einfach über Nacht z.B. ein Glas darüber stülpen (muss bündig sein). Befindet sich darin ein Nest, sind - klar - am nächsten Tag Tiere darin zu finden - und sie wissen, was sie reinigen müssen.

  • Für Tierfreunde: Die Fruchtflieben leben fangen / Lebenfallen

    Lebendfallen gibt es z.B. im Handel zu kaufen.

    Eine solche ist allerdings auch schnell selbst gebastelt. Dazu braucht man ein Glas mit süßen und sauren Früchten (z.B. ausgepresste Zitrone und ein Stück Banane. Die Öffnung wird danach mit Frischhaltefolie abgedeckt, in die man ein kleines Loch sticht. Gerade so groß, dass eine Fruchtfliege durchpasst. Die Fliegen werden nun vom Obst angelockt, finden jedoch nicht mehr heraus. Nun entlässt man die Fliegen ein- bis zweimal täglich in die Freiheit. Achtung, auch das Obst regelmäßig austauschen.

  • Fleischfressende Pflanzen

    Fleischfressende Pflanzen einfach rund ums Obst platzieren, auf die jeweiligen Ansprüche achten – und den Dingen ihren Lauf lassen. Großer Vorteil: man wird auch gleich noch andere Nerv-Fliegen im Haus los.

  • Der Klassiker: Essis-Wasser-Spüli Gemisch

    Stellen sie eine kleine Schale mit einem Essig-Wasser-Gemisch auf und fügen sie einen Tropfen Spüli hinzu. Die Fliegen werden vom Geruch angelockt. Das Spülmittel sorgt jedoch dafür, dass die Oberflächenspannung des Wassers gelöst wird - die Fliegen ertrinken.

    Nachteil: durch das offene Glas im befallenen Raum könnten durchaus weit mehr Fliegen angelockt werden.

  • Gebiss- oder Zahnspangenreiniger

    Im Internet findet man auch den Tipp, eine Zahnspangen- oder Gebissreinigungstablette zu nutzen. Eine solche Tablette wird in Wasser aufgelöst und soll die Fliegen anziehen, welche dann im Glas ertrinken.

  • Klebefallen / Gelbe Tafeln

    Auch im Handel erhältliche Gelbtafeln locken die Tiere an. Auf der Leimbeschichtung bleiben die Tiere kleben und verenden.

  • Gerüche als Abwehr

    Was bei Mücken mit Tomaten oder bei Motten mit Lavendel funktionieren soll, übernimmt bei Fruchtfliegen die Zitrone, gespickt mit Nelken. Die kleinen Tiere sollen den Duft angeblich meiden. Auch Kräutertöpfe sollen helfen. Vorrangig Basilikum, Minze oder auch Schnittlauch.

  • eher kurioser Tipp: Der Fön als Fliegenfalle

    Der Fön soll laut Anleitung in der Nähe der Plagegeister platziert werden. Wichtig ist, dass die Rückseite zu den Fliegen zeigt. Also die, wo Luft angesaugt wird und der “Propeller” sitzt. Nun anschalten und die Fliegen sollen eingesogen werden und verbrennen dann. Aus Sicherheitsgründen würden wir von diesem Tipp jedoch eher abraten.