Hausmittel Erkältung
Hausmittel Erkältung

Die besten Hausmittel aus aller Welt

Winterzeit Erkältungszeit - und schon Oma wusste: gegen vieles ist ein Kraut gewachsen. Oder eine Hühnersuppe. Doch was können wir von anderen Ländern lernen?

Besonders im Winter, wenn die Temperaturen an unserem Immunsystem nagen, und das Tageslicht schwindet, ist die Zeit der Bakterien und Viren gekommen, Hallo Erkältung, hallo Infekt! Auch in tropischer Hitze oder Polarkreiskälte ist man davor nicht gefeit.

Weltweit haben die Menschen und Kulturkreise über Jahrtausende ihre eigenen, ganz speziellen Hausmittel entwickelt und weitergegeben. Wir nehmen sie mit, in (fast) 80 Heilmittelchen um die Welt.

  • Deutschland, USA, Südkorea: Hühnersuppe
    Hausmittel Hühnersuppe Flaggen
    Hausmittel Hühnersuppe Flaggen

    Hühnersuppe ist das Mittel Nummer eins, um in diesen Ländern Erkältungen oder Infekte in den Griff zu bekommen.

    Und diese Wirkung ist in vielerlei Hinsicht wissenschaftlich belegt. Die Universität Nebraska beispielsweise konnte nachweisen, dass Hühnersuppe sogenannte Neutrophile hemmt. Dies sind spezielle weiße Blutkörperchen, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind.

    Auch der Eiweißstoff Cystein wurde in erhöhter Menge gefunden. Dieser ist an vielen lebenswichtigen Vorgängen im Körper beteiligt. So lässt er z.B. Schleimhäute abschwellen und wirkt Entzündungen entgegen. 

    Natürliche Quellen für Cystein sind unter anderem Eier, Kohl, Mais, Hafer, Zwiebeln und Knoblauch. Aber auch Milchprodukte sowie Fleisch.

    Tipp: statt Instant-Pulver-Brühe (keine nachweisbare Wirkung) den Sud unbedingt mit frischem Gemüse kochen - bestehend aus Porree, Möhren und Knollensellerie.

  • Japan: Okayu (Reisbrei)
    Hausmittel Okayu Flaggen
    Hausmittel Okayu Flaggen

    Runtergebrochen ist Okayu die japanische Form eines Haferschleims - eben nur mit Reis zubereitet. In der westlichen Welt entdeckt man die Haferform seit einigen Jahren unter "Porridge" neu, was schon unsere Oma kannte. Eine warme, leicht verdaubare Mahlzeit.

    In Japan wird der Reisbrei gern mit Umeboshi serviert. Das sind in Salz und roten Shiso-Blättern eingelegte japanische Pflaumen. Diese Pflaumen sind die ältesten Früchte Japans, welche ursprünglich aus China stammen. Sie wirken antiseptisch, konservierend und verdauungsfördernd.

  • Indien: Goldener Honig
    Hausmittel Goldener Honig Flaggen
    Hausmittel Goldener Honig Flaggen

    Die Kombination aus Honig und Kurkuma ist bislang nicht erforscht. Sehr wohl aber die heilende Wirkung der beiden Bestandteile im Einzelnen. Gerade Honig gilt seit jeher als natürliches Antibiotikum.

    Honig

    Nachgewiesen wurde das unter anderem in einer Studie von 2011. Diese Studie besagt auch, dass vor allem regional produzierter, naturbelassener Honig die höchste Wirksamkeit entfaltet. Methylglyoxal heißt das im Honig enthaltene, antibakteriell wirkende Zuckerabbauprodukt.

    Seit der Antike wird Honig auch in der Wundheilung genutzt. Jedoch ist hier zu beachten, dass Honig ein Naturprodukt ist und damit großen Schwankungen der Inhaltsstoffe unterliegt. Gerade Haushaltshonig kann z.B. mit Pestiziden oder Sporen kontaminiert sein. 

    Erste positive Erfolge in diesem Bereich liegen für den sogenannten "MediHoney" aus Neuseeland vor, der allerdings extrem teuer ist. Zudem fehlen hier größere Studien. Auch wird oftmals die Nachhaltigkeit der Produktion in Frage gestellt.

    Kurkuma

    Kurkuma kennen wir hierzulande vor allem als Bestandteil von Currys. Er gehört zur Familie der Ingwergewächse. Bekannt geworden ist die orangefarbene, stark färbende Wurzel vor allem aufgrund ihres Wirkstoffes Curcumin.

    Dass Kurkuma leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl lindern kann, ist wissenschaftlich bewiesen. 

    Curcumin werden jedoch nahezu unendlich viele positive Einflüsse auf die Gesundheit nachgesagt: Ob in der Therapie für Alzheimer, Schlaganfälle, Entzündungen oder sogar Krebs - Curcumin soll lindernd wirken. Wissenschaftliche Erkenntnissen und Einordnungen dazu finden sie unter diesem Link.

    Warnung: Präparate mit dem Wirkstoff Curcumin weisen zum Teil erhebliche Nebenwirkungen auf. Isoliertes Curcumin kann u.U. die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen. Gallenkoliken sowie Leberschäden sind die Folge. 

    Vor dem Gewürz Kurkuma wird nicht gewarnt.

    Halten sie im Zweifelsfall sowie als Schwangere oder Stillende immer Rücksprache mit ihren behandelnden Medizinern und Medizinerinnen.

  • DÄNEMARK: Hagebuttenmus
    Hausmittel Hagebuttenmus Flaggen
    Hausmittel Hagebuttenmus Flaggen

    Das Wort Hagebutte löst bei vielen vor allem eines aus: JUCKREIZ! In Kindheitstagen haben wir diese Rosenfrüchte weniger für ihre heilende als ihre ärgernde Wirkung gepriesen. Vom Strauch gepflückt, aufgebrochen und dann die mit den von Widerhaken besetzten Kernen voran ins Nicki der anderen gesteckt. Was für ein "Spaß".

    Aber Hagebutten können auch anders! 

    Besonders häufig sind die großen, dornigen Sträucher in Strandgebieten der Nord- und Ostsee zu finden. Sie gilt als invasive Art, aber: sie sind auch nützlich! Hagebutten enthalten viel Vitamin C. Verarbeitete Früchte, Hagebuttenmus, gilt als Delikatesse.

     

    Schweden: Hagebuttensuppe

Hausmittel wurden in den letzten Jahren im Zuge der weltweit boomenden Gesundheitsbewegung immer beliebter. Bei einer Umfrage von „yougov“ aus dem Jahr 2017 gab die Hälfte der Befragten an, schon einmal alternative Behandlungsmethoden ausprobiert zu haben. 

Doch ist die Wirksamkeit der Hausmittel wissenschaftlich nachweisbar? Bislang zeigen die Ergebnisse vor allem eines, dass es eines Zusammenspiels vieler Faktoren bedarf. So ist in den letzten Jahren mehrfach nachgewiesen worden, dass z.B. die Reduzierung von Stress oder Lärm einen wichtigen Punkt in der ganzheitlichen Behandlung eines Menschen darstellt.

Dass Pflanzen Heilkräfte haben, ist jedoch unumstritten: Es kommt auf die Dosierung an und darauf, das richtige Mittel für die richtige Erkrankung zu finden.

2015 gab es dafür sogar den Medizin-Nobelpreis. Mit ihren Forschungen fand die Chinesin Tu Youyou die entscheidende Substanz, aus der ein wirksames Malaria-Medikament entwickelt werden konnte. Jahrelang hatte Tu uralte chinesische Medizinbücher durchforstet, bis sie auf ein Hausmittel gegen Fieber gestoßen war. Es enthielt „Einjährigen Beifuß“. Die Grundlage des modernen Medikamentes.

Bewusst sein sollte man sich, dass im Zweifelsfall immer ein Arzt bzw. eine Ärztin konsultiert werden sollte. Und dass heutzutage auch viel Schindluder und Geldmacherei mit dem Streben nach Gesundheit einher gehen.