Vier Alltagsmythen im Check - wahr oder falsch?
Alltagsmythen sind wie kleine Legenden des täglichen Lebens, die sich hartnäckig halten, oft von Generation zu Generation weitergegeben. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter diesen Mythen?
Alltagsmythen sind wie kleine Legenden des täglichen Lebens, die sich hartnäckig halten, oft von Generation zu Generation weitergegeben. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter diesen Mythen?
Missverständnisse über Ernährung gibt es ja doch schon so einige, aber kaum eines ist so hartnäckig wie das: Schnaps hilft der Verdauung. Nach einer schweren oder größeren Mahlzeit wird oft ein "Verdauungsschnaps" getrunken. Doch tatsächlich hat Alkohol den entgegengesetzten Effekt, weil er den Stoffwechsel verlangsamt und so auch die Verdauung träge werden kann. Trotzdem fühlen sich viele nach einem Schnaps besser, und das hat natürlich auch einen Grund: Alkohol entspannt die Magenmuskeln, wodurch wir uns nicht mehr so voll fühlen. Die Verdauung fördert er aber tatsächlich nicht.
10.000 Schritte am Tag sind kein Muss! Diese Faustregel geht nämlich auf eine Marketingkampagne für einen Schrittzähler in Japan zurück. 1964 finden in Tokio die Olympischen Sommerspiele statt, die Begeisterung in der Bevölkerung ist groß. Die Firma Yamasa hat daraufhin die Stimmung im Land genutzt und bringt im Jahr darauf ihren ersten Schrittzähler auf den Markt. Es wird geworben mit 10.000 Schritten pro Tag. Obwohl die Zahl nicht auf einer festen wissenschaftlichen Grundlage beruht, wurde sie zu einem weit verbreiteten Ziel in der Gesundheitsbranche. Und 10.000 übrigens nur, weil das die Obergrenze dieses japanischen Schrittzählers war. Schon 2300 bis 5000 Schritte pro Tag reichen aus, um sich ausreichend zu bewegen.
Eine Tomaten-Strunk-Vergiftung ist nahezu unmöglich. In der Vergangenheit gab es zwar einige Bedenken wegen des Solanins, das in den grünen Teilen von Tomaten vorkommt, aber keine Panik – der Stoff ist in der grünen Stelle nur in sehr sehr geringen Mengen enthalten. Der Stielansatz der Tomate kann problemlos mitgegessen werden. Man müsste schon so richtig große Mengen dieses Strunks essen, um eine Wirkung – wie etwa Kopfschmerzen oder Übelkeit - zu spüren. Solanin wird übrigens auch von anderen Nachtschattengewächsen produziert. Von Kartoffeln zum Beispiel. In den grünen Stellen der Kartoffel oder auch in der Kartoffelschale ist sehr viel mehr Solanin enthalten. Weshalb man solche Stellen auf jeden Fall entfernen sollte.
Von nassen Haaren wird man nicht krank, denn Viren sind der Hauptauslöser für Erkältungen und diese interessieren sich nicht für den Feuchtigkeitsgrad der Haare, sondern für die Durchblutung der Schleimhäute. Wenn unsere Kopfhaut allerdings auskühlt, sinkt auch die Durchblutung – das kann dann wiederum einen Ausbruch einer Erkältung unterstützen. Um das zu verhindern, ist es natürlich ratsam, bei kaltem Wetter lieber mit trockenen Haaren und idealerweise mit einer Mütze nach draußen zu gehen.